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Donnerstag, 2. September 2010

Filmkritik: Mary und Max - Oder schrumpfen Schafe, wenn es regnet


Regie: Adam Elliot
Drebuch: Adam Elliot
Musik: Dale Cornelius
Laufzeit: 96 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Fragt man einen nach dem Animationskino, dann denken die meisten wohl an große Pixar- und Dreamworks-Produktionen, die mittlerweile in 3-D veröffentlicht werden und große Menschenmassen anziehen. Doch es gibt auch deutlich kleinere Animationsfilme, die auch nicht zwingend mit dem Computer inszeniert wurden, sondern mit der klassischsten aller Animationsfilme, der Stop-Motion-Technik. Dazu gehört auch das Spielfilmdebut von Adam Elliot "Mary und Max - Oder schrumpfen Schafe, wenn es regnet", der 2003 mit seinem Kurzfilm "Harvie Krumpet" 2003 bereits einen Oscar gewann. In diesem Kurzfilm ging es um eine Person, der ein trauriges und einsames Leben führte. Dieses Thema grif Elliot nun wieder auf um daraus einen Spielfilm zu machen.
Da dies für einen Langfilm aber nicht ausreichend war, musste man auch noch eine zweite Figur hinzufügen und so entstand die Geschichte um eine Brieffreundschaft zwischen einem kleinen Mädchen Mary, welches dringend einen Freund sucht und diesen per Briefpost in Max findet. Während Mary jedoch in Australien wohnt, lebt Max in einer einfachen Wohnung in New York, so dass sie sich persönlich eher schlecht treffen können. Erschwerend kommt hinzu, dass Max immer wieder unter Depressionen leidet und dadurch Probleme hat, sich komplett zu offenbaren, so dass auch immer wieder Funkstelle zwischen den Beiden entsteht und auch Marys Leben langsam aus den Fugen gerät.
Die Geschichte ist jedenfalls mit viel Liebe erzählt und schreckt auch nicht von tragischen Momenten zurück. Insbesondere Max geht mehrfach durch die Hölle und auch in Marys Leben läuft längst nicht alles so wie geplant. Trotzdem ist das mit so viel Liebe erzählt, dass man trotzdem das Gefühl hat, dass die beiden Personen zum Großteil mit ihrem Leben zufrieden sind, was dann auch zu einem recht gelungenen Ende führt.
Doch die eher tragische Geschichte ist nicht alles, was den Film sehenswert macht. Es gibt in dem Film nämlich auch viel Humor, der durchaus bissig daherkommt. Absolute Highlights sind hier die Briefwechsel zwischen den beiden Hauptfiguren, denn diese sind wirklich wunderbar geschrieben und die Tipps und Fragen, die sich die Beiden gegenseitig stellen, sind immer wieder amüsant. Passend dazu sprechen die eigentlichen Figuren im Film auch nicht sonderlich viel, sondern meist gibt es einen Off-Sprecher oder alles wird in Briefform erklärt.
Von der Animation her wurde der Film wie bereits gesagt mit der Stop-Motion-Technik umgesetzt. Diese wird aber nicht zur Perfektion getrieben wie beispielsweise bei Coraline, sondern alles wird sehr einfach gehalten und auch bei den Figuren versuchte man, diese sehr charikaturhaft darzustellen. Hinzu kommt noch, dass der Film recht farbarm daherkommt. Wenn der Film beispielsweise eher trist ist, dann sind auch die Bilder fast in Schwarz-Weiß gehalten und wenn es dann doch mal heiter ist, dann benutzt der Film auchmal Farben, wobei auch diese eher schwach daherkommen und meist nur einen leichten Sonnenstrahl darstellen. Wirklich markant sind eigentlich nur die roten Lippen der weiblichen Figuren oder eine rote Bommel, die ab der Mitte des Films eine besondere Rolle spielen wird.
Alles in allem ist "Mary und Max" ein Animationsfilm geworden, der auch jene ansprechen könnte, die sonst nicht viel mit diesem Genre anfangen können. Die Geschichte wirkt wie aus dem Leben gegriffen und offenbart verschiedene Probleme des menschlichen Lebens und ist doch mit viel Herz für die Figuren erzählt. Ein gelungene Abwechslung zu den ebenfalls großartigen Filmen der großen Animationsstudios wie Pixar.

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