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Freitag, 3. September 2010

Filmkritik: Ich & Orson Welles


Regie: Richard Linklater
Datsteller: Zac Efron, Claire Danes, Christian McKay
Drehbuch: Holly Gent Palmo, Vincent Palmo Jr.
Musik: Michael J. McEvoy
Laufzeit: 113 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Orson Welles gehört zweifellos zu den bekanntesten Regisseuren der Kinogeschichte und insbesondere sein Citizen Kane wird immer wieder als einer der besten Filme aller Zeiten bezeichnet. Doch wie bei vielen Regisseuren gab es auch eine Zeit vor dem großen Durchbruch und diesem widmete sich nun Regisseur Richard Linklater (A scanner darkly).
In "Ich & Orson Welles" erzählt er nun die Geschichte von Richard Samuels (Zac Efron), der eines Tages zufällig auf Orson Welles (Charles McKay) trifft und dem daraufhin eine kleine Nebenrolle in der Uraufführung von Shakespeare's Julius Cäsar im Mercury Theatre in New York angeboten wird. Richard nimmt diese Rolle dankend an und muss sich nun Welles unterordnen, der bei den Proben zum Stück eindeutig zeigt, wer der Chef ist. Dabei lernt Richard auch die attraktive Produktionsassistentin Sonja (Claire Danes) kennen, zu der er sich sofort hingezogen fühlt.
"Ich & Orson Welles" gibt dabei ein interessanten Blick hinter die Kulissen einer damaligen Theateraufführung und insbesondere auf die Person Orson Welles ab, der schon damals ein Perfektionist durch und durch war. Interessant ist dabei auch, dass Linklater keine Geschichte über Welles selbst erzählte, sondern eine andere Person in den Mittelpunkt rückte, aus dessen Sicht dann Welles näher gebracht wird. Außerdem schafft es der Film durch plötzliche Storywendungen immer wieder spannend zu bleiben.
Aber auch die Schauspieler tragen einen großen Teil zum Gelingen des Films bei. Hier ist insbesondere Christian McKay zu nennen, der einen wunderbaren Orson Welles abgibt und dabei wunderbar zwischen der Stränge von Welles und seinem Charme hinundherwechselt. Ein etwas größeres Fragezeichen stellte vor dem Film Zac Efron dar, da dieser hauptsächlich durch die "High School Musical"-Filme und seichte Romantikkomödien bekannt wurde. Das er nun ein großes Schauspieltalent ist, kann man zwar auch nach diesem Film nicht sagen, doch für diese Rolle war er durchaus passend besetzt und es wäre durchaus wünschenswert, wenn er weiter solche Rollen annehmen sollte. Etwas kurz kommt hingegen Claire Danes, über die man leider etwas wenig erfährt, außer das sie groß Karriere machen will. Trotzdem ist sie bezaubernd wie immer.
Regiemäßig kann man bei dem Film nicht viel meckern. Das der Film nicht gerade das größte Budget hatte, merkt man ihm zwar durchaus an, aber Linklater gelang es trotzdem, dies bestmöglich zu kaschieren und mehr war für den Film auch nicht wirklich nötig. Der Soundtrack von Michael J. McEvoy ist hingegen eher unauffällig, so dass man ihn recht schnell wieder vergisst. Dafür gibt es dann an der ein oder anderen Stelle auch mal einen Song aus der damaligen Zeit zu hören, was einen noch mehr in diese Zeit zurückversetzt.
"Ich und Orson Welles" ist jedenfalls ein wunderbarer Film geworden, der zwar auf großartige Optik verzichtet, dafür aber mit einer interessanten Geschichte aufwarten kann, die immer wieder überraschende Wendungen nimmt und dadurch fesseln kann. Ein guter Hauptcast, in dem insbesondere Christian McKay als Orson Welles hervorsticht, runden das Ganze wunderbar ab.

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