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Mittwoch, 22. September 2010

Filmkritik: Black Death


Regie: Christopher Smith
Darsteller: Sean Bean, Eddie Redmayne, Carice van Houten
Drehbuch: Dario Poloni
Musik: Christian Henson
Laufzeit: 101 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Denkt man an Ritterfilme oder allgemein an Filme aus dem Mittelalter, so fallen einem in erster Linie große und episch inszenierte Hollywoodfilme wie Braveheart oder Robin Hood ein, die sich auch durch entsprechende Budgets definieren. Der neueste Film dieser Gattung "Black Death" kann da finanziell nicht mithalten. Allerdings bietet dies auch die Chance, mal einen etwas unkonventionelleren Historienfilm auf die Leinwand zu bringen. In "Black Death" widmete man sich nun dem Thema der Pest. Zusätzlich konnte man mit Sean Bean noch einen Mann verpflichten, der sich dank "Der Herr der Ringe" mit dieser Art von Filmen bestens auskennt. Entstanden ist ein Film, der zwar von der Idee her nicht schlecht ist, aber aus seinen Chancen recht wenig macht.
Erzählt wird die Geschichte des jungen Mönches Osmund, der sich heimlich in ein Mädchen verliebt hat. Als die Pest in seinem Kloster ausbricht, schickt er diese jedoch weg mit dem Ziel, sie irgendwann wiederzusehen. Als ihm die Chance geboten wird, mit einer Rittergruppe ein weit entferntes Dorf zu besuchen, nutzt er diese Chance um seine große Liebe wiederzutreffen. Allerdings ist der Weg dorthin nicht ganz ungefährlich.
Wie man an dieser Storybeschreibung bereits erkannt, folgt man hier durchaus bekannten Wegen. Die Geschichte eines Mönches, der sich heimlich verliebt ist nicht wirklich neu und auch sonst gibt es relativ wenig Überraschungen im Film.Dadurch schleichen sich in den Film immer wieder einige Längen, die nicht wirklich nötig gewesen waren. Das wird insbesondere in der zweiten Hälfte des Films deutlich als man im oben genannten Dorf ankommt. Der Film kann sich nicht wirklich entscheiden, was er sein möchte und erzählt innerhalb des Dorfes eine Geschichte, die man schon mehrfach gesehen hat. Es gibt zwar einen ganz netten Twist am Ende des Films, aber wirklich umhauen kann dieser auch nicht. Das man dann noch eine Art Epilog ranklatscht, ist dann jedoch richtig unnötig.
Aber auch bei der Inszenierung gibt es ein paar Kritikpunkte. Das der Film nicht das größte Budget besitzt, fällt dabei gar nicht so sehr ins Gewicht. Allerdings sollte man voraussetzen können, dass eine halbwegs Kameraführung vorhanden ist. Doch wenn es mal ein bisschen Action gibt, dann sind die Bilder dermaßen verwackelt, dass man kaum etwas erkennt. Aber auch so ist das Bild oftmals extrem griselig, was wohl zur Stimmung des Streifens beitragen soll. Ganz so extrem hätte dies aber nicht geschehen müssen.
Zum Abschluss bleiben noch die Schauspieler zu erwähnen. An erster Stelle steht dabei sicherlich Sean Bean, der international den größten Bekanntheitsgrad besitzt. Für "Black Death" schlüpfte er nun in seine Boromir-Rüstung zurück und verbleibt in dieser auch über den größten Teil der Zeit. Ihm ergeht es nämlich wie auch den anderen Schauspielern des Films. Die Figuren sind nicht wirklich interessant und so reicht es meist aus, möglichst grimmig in die Kamera zu blicken. Eine halbwegs gute Figur gibt hingegen Carice van Houten ab, die durchaus Eindruck hinterlässt. Nervig hingegen war Eddie Redmayne als Mönch, der ziemlich unsympatisch rüberkam.
Die abschließende Frage bleibt nun, wie man "Black Death" bewertet. Die Ansätze des Films sind durchaus lobenswert und auch das vergleichsweise geringe Budget stellt nicht das große Problem dar, aber aus der Grundidee macht man doch recht wenig und entwickelt aus dieser eine recht formelhafte Geschichte. Da kann auch der teilweise recht gute Cast wenig gegen ankämpfen.

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