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Donnerstag, 9. September 2010

Filmkritik: Duell der Magier


Regie: Jon Turteltaub
Darsteller: Nicolas Cage, Jay Baruchel, Alfred Molina, Teresa Palmer
Drehbuch: Matt Lopez, Doug Miro, Carlo Bernard
Laufzeit: 109 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Jerry Bruckheimer gehört zweifellos zu den wenigen Produzenten, dessen Filme deutlich mehr über den Namen des Produzenten gehen als die des Regisseurs, was im heutigen Hollywood nur noch selten der Fall ist. Dies hat Bruckheimer zweifellos seiner makellosen Erfolgsbilanz zu verdanken. Während er in den 80ern und 90ern mit Filmen wie "Top Gun", "Con Air" oder "Armageddon" Welterfolge feierte, gelang es ihm im neuen Jahrtausend mit "Pirates of the Carribean" und "Vermächtnis der Tempelritter" zwei sehr erfolgreiche Franchises zu etablieren. Da war es dann auch egal, dass der ein oder andere Film wie "King Arthur" auch mal danebenging. In den letzten zwei Jahren gelang es ihm jedoch nicht so wirklich, diese Klasse aufrecht zu erhalten. Sein letztjähriger Film "G-Force" lief maximal solide und seine beiden großen Blockbuster dieses Jahr "Prince of Persia" und "Duell der Magier" gingen insbesondere in Amerika fürchterlich baden, was seinen Ruf in letzter Zeit doch etwas geschadet hat. Während "Prince of Persia" ein Film der vergebenen Möglichkeiten war, ist aus "Duell der Magier" immerhin ein spaßiger Familienfilm geworden, der aus seiner eher einfachen Geschichte kein Geheimnis macht und mit reichlich Spaß angereichert durchaus unterhalten kann.
Erzählt wird die Geschichte des relativ tolpatschigen Dave (Jay Baruchel), der schon im Kindesalter auf den Magier Balthazar (Nicolas Cage) trifft. Dieser verschwindet jedoch für zehn Jahre und Dave geht weiter seinem alltäglichen Leben nach und geht an die Uni um Physik zu studieren. Doch eines Tages tritt Balthazar wieder in sein Leben ein und erklärt, dass er einer der mächtigsten Zauberer überhaupt werden wird. Doch bevor es soweit ist, muss er erstmal die qualvolle Ausbildung bei Balthazar überstehen. Außerdem steht noch die Liebe zu einem Mädchen (Teresa Palmer) im Wege, da diese Dave angreifbar macht.
Auch wenn der deutsche Titel "Duell der Magier" etwas irreführend ist, so ist der Film streng genommen eine Verfilmung des berühmten Gedichtes "Der Zauberlehrung" von Johann Wolfgang von Göthe bzw. der Filmsequenz von Micky Maus in Fantasia. Andererseits bietet diese Geschichte auch kaum Potential für einen Spielfilm und so ist von der eigentlichen Idee des Gedichts nur noch eine nette Hommage in der Mitte des Films übriggeblieben. Stattdessen wird mal wieder eine Geschichte erzählt, in der Magier sich vor langer Zeit zerstritten haben und ihren Kampf nun in der Neuzeit austragen. Das ist weder wirklich spannend, noch innovativ und man kann relativ schnell erkennen, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Zum Ende wird es dann auch noch relativ kitschig und auch das Finale hat dann ordentlich Schmalz abbekommen.
Was den Film aber trotzdem unterhaltsam macht, ist die Tatsache, dass Regisseur Jon Turteltaub sich diesen Makeln bewusst ist und deshalb diese mit einer gehörigen Prise Humor auflockert. Natürlich ist nicht jeder Witz besonders tiefsinnig und teilweise auch recht popkulturartig, aber trotzdem gibt es in dem Film einiges zu lachen, wenn Turteltaub teilweise auch andere Filmreihen zitiert.
Ebenfalls erwähnenswert ist aber auch der gelungene Cast des Streifens. Nicolas Cage spielte in letzter Zeit zwar nicht immer in qualitativ hochwertigen Filmen mit und seine Frisur ist jedesmal ein Thema für sich, aber hier passt das durchaus zusammen, zumal er mal nicht den klassischen Zaubermeister gibt. Einen ebenso guten Gegenpart gibt dann auch Alfred Molina als Bösewicht ab, der sowieso immer eine Bereicherung für einen Film darstellt. Einzig seinen Gehilfen hätte man hier wegstreichen können, denn dieser wirkte meist ziemlich nervig. Der eigentliche Hauptdarsteller ist hingegen Jay Baruchel, der sich wacker schlägt. Teilweise ist er zwar etwas hyperaktiv, was aber auch am Drehbuch lag. Seine Love Interest Teresa Palmer kommt hingegen etwas zu kurz und muss meist nur süß reinschauen. Da hatten weibliche Figuren auch schonmal mehr zu tun.
Wer sich für Action interessiert, kommen hier, wie von einer Bruckheimer-Produktion gewohnt, auch nicht zu kurz. Aufgrund der Thematik ist diese diesesmal zwar recht CGI-lastig, aber trotzdem unterhaltsam und mit Autoverfolgungsjagden gibt es dann ja auch die ein oder andere Actionszene der alten Schule. Passend untermalt wird das noch mit einem typischen Score von Trevor Rabin. Grandiose Themen fehlen zwar, aber sie passt gut zum Film und schön ist auch, dass auch die Musik von Paul Dukas aus Fantasia erklingt, wenn auch neu arrangiert.
"Duell der Magier" ist jedenfalls ein Funfilm durch und durch. Wer eine großartige Geschichte erwartet, wird hier enttäuscht werden. Zum Glück schafft man es aber, dieser mit einem konstant hohen Tempo entgegenzuwirken. So ist der Film dank der Action, den Schauspielern und auch dem Humor trotzdem sehenswert.

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