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Samstag, 2. April 2011

Filmkritik: Könige der Wellen


Regie: Ash Brannon, Chris Buck
Drehbuch: Don Rhymer, Ash Brannon, Chris Buck, Christopher Jenkins
Musik: Mychael Danna
Laufzeit: 86 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Das es im Animationsbereich in kurzer Abfolge immer mal wieder zu Filmen mit ähnlicher Figurenkonstellation kommt, ist keine Seltenheit. Zuletzt ist dies im Jahr 2007 geschehen, als ein Jahr nach dem oscargekrönten "Happy Feet" Sony mit "Könige der Wellen" ihren eigenen Pinguin-Film in die Kinos brachte. Der finanzielle Erfolg blieb für den Film zwar aus, aber trotzdem konnte sich der Film über eine Oscarnominierung freuen.
Inhaltlich stellt man auch hier einen jungen Pinguin Cody in den Mittelpunkt, der ein großes Ziel verfolgt. Während es in "Happy Feet" jedoch ums Tanzen ging, versucht Cody lieber Surf-Weltmeister zu werden. Doch dort trifft er auf den Pinguin Tank, der auch mit unfairen Mitteln versucht Erfolge zu feiern.
Was "Könige der Wellen" gegenüber anderen Animationsfilmen abhebt ist die Tatsache, dass der Film wie ein Dokumentation aufgebaut wurde und somit die einzelnen Charaktere im Film auch immer wieder live in die Kameras sprechen. Auch Mikrofone werden oftmals in die Kamera gehalten, so dass der Film nicht zu perfekt wirkt. Dies ist eine nette Idee und funktioniert überraschend gut. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story doch etwas ausgelutscht wirkt und die Charaktere auch wenig in Erinnerung bleiben. Wenn man einmal den Film gesehen hat, dann gibt es in dem Film nur noch wenige Überraschungen und man freut sich eher auf die actionreichen Szenen.
Hier besteht aber ein weiteres Problem. Da der Film den Look eines Dokumentarfilms haben soll, ist das Bild des Films oftmals deutlich mehr verrauscht als bei sonstigen Animationsfilmen, so dass das Bild nicht ganz so imposant wirkt. Dabei muss sich der Film in dieser Hinsicht überhaupt nicht verstecken. Die Wasseranimation in dem Film war für die damalige Zeit sehr weit vorausgeschritten und hinterlässt auch heute noch einen guten, wenn auch nicht mehr einen grandiosen Eindruck. Die Surfsequenzen sind aber trotzdem sehenswert und die Action im Film wirklich gut ausgearbeitet. Was man hingegen etwas kritisieren kann, ist die Animation der Charaktere. Man spielt zwar ein wenig mit dem Aussehen der Pinguine herum und es gibt auch noch einen Biber und ein Huhn, aber wirklich außergewöhnlich sieht keiner von ihnen aus.
Der Score von Mychael Danna bleibt hingegen wenig in Erinnerung. Es gibt keine wirklich großen Themen und meist hält sie sich im Hintergrund. Allerdings muss man hier auch anmerken, dass diese Tatsache den dokuähnlichen Stil des Films nochmal unterstreicht. Stattdessen gibt es einige Rocksongs, wie man sie auch von Surfdoku's gewohnt ist. Dies passt in diesem Fall wirklich gut.
"Könige der Wellen" gehört nicht umbedingt zu den Animationshighlights der letzten Jahre, denn dafür fehlt es der Story und auch den Figuren etwas an Pepp, doch mit dem Dokustil geht man hier durchaus neue Wege und insbesondere die Wasseranimation in diesem Film ist sehenswert, wenngleich die Animation durch den Dokustil auch wieder etwas getrübt wird. Für solide Unterhaltung ist aber in jedem Fall gesorgt.

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