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Samstag, 23. April 2011

Filmkritik: Der Pate - Teil 2


Regie: Francis Ford Coppola
Darsteller: Al Pacino, Robert Duvall, Diane Keaton, Robert De Niro
Drehbuch: Francis Ford Coppola, Mario Puzo
Musik: Nino Rota
Laufzeit: 200 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Es gibt nur wenige Fortsetzungen, die es wirklich schaffen, die Qualität des Vorgängers zu halten oder sogar noch zu übertreffen. Einer der Filme, der in dieser kleinen Auswahl immer wieder genannt wird, ist der Pate 2, die Fortsetzung eines Films, der bereits für den Oscar als bester Film ausgezeichnet wurde. Dies konnte dann auch der zweite Film wiederholen und diesesmal gab es den Goldjungen auch für Regisseur Francis Ford Coppola.
Wie nicht anders zu erwarten, erzählt der Film die Geschichte von Michael Corleone als Don und Pate weiter. Nachdem dieser einem Mordanschlag entgangen ist, flüchtet er nach Kuba, wo er die Verantwortlichen des Anschlags zur Rechenschaft ziehen will. Als er dann jedoch nach Amerika zurückkehrt, muss er sich auch einem Gerichtsverfahren unterziehen, wo er sich für Verbrechen vergangener Tage verantworten muss.
Gleichzeitig folgt der Film aber auch noch einem anderen Handlungsstrang, nämlich dem von Michael's im ersten Teil verstorbenen Vater's Vito und wie er vom kleinen Kind, dem seine ganze Familie genommen wurde, zum gefürchteten Mafiaboss aufstieg.
Wer schon in "Der Pate" von der eher dialoglastigen Inszenierung genervt war, der wird wohl noch schwerer an Teil 2 seinen Gefallen finden. Nicht nur bleibt der Film gewohnt spannungsarm, sondern auch die ganzen Rückblenden zu Michael's Vater ziehen den Film noch mehr in die Länge. Dabei sind diese Szenen für die Handlung in der Gegenwart nichtmal umbedingt wichtig, doch zeigen sie halt deutlich, wie alles anfing und wie sehr Michael's Leben jenem von seinem Vater gleicht.
Besonders interessant ist auch die Tatsache, dass der Film immer wieder zwischen den beiden Zeitebenen hinundherwechselt. Dadurch wird man immer wieder aus der einen Handlung herausgerissen und die andere eingeführt. Das ist durchaus gewöhnungsbedürftig, funktioniert im Endeffekt aber hervorragend und gibt dem Film das besondere etwas, zumal man Vito immer etwas mehr in sein Herz geschlossen hat als Michael, der deutlich kaltblütiger wirkt. Dies wird im zweiten Teil vom Paten nämlich noch deutlich mehr verschärft, denn während er mit seinen Geschäften immer erfolgreicher wird, so geht sein Privatleben immer weiter in die Brüche, welches in einem enorm starken Finale endet.
Bei den Schauspielern kehrten natürlich alle wichtigen Figuren des ersten Teils zurück und einzig Vito Corleone wurde diesesmal von Robert De Niro statt Marlon Brando gespielt, was aber der Tatsache geschuldet war, dass man diesesmal einen deutlich jüngeren Vito brauchte. Umso bemerkenswerter ist es da, wie sehr De Niro die Rolle zu seiner eigenen machte und dafür verdient einen Oscar als besten Nebendarsteller mit nach Hause nehmen durfte. Al Pacino ging als Hauptdarsteller hingegen wieder leer aus, obwohl auch er einen verdammt guten Job erledigte. In dieser Hinsicht sind natürlich auch noch Diane Keaton und Robert Duvall zu loben.
Inszenatorisch ist dem Film auch wieder nichts vorzuwerfen. Die Bilder kombiniert mit der fantastischen Musik von Nino Rota sind einfach fantastisch und sorgen für ein unglaublich dichte Atmosphäre, die permanent für Gänsehaut sorgt.
Auch der zweite "Pate"-Film gehört zurecht zu den ganz großen Filmen Hollywoods. Der Film erzählt einerseits die Geschichte des Vorgängers eindrucksvoll weiter und geht andererseits mit der Kombination verschiedener Zeitebenen neue Wege, die den Film frisch erscheinen lassen und einen emotional noch mehr packt als der erste Film. Ob der Film wirklich besser ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden, doch letztendlich sind es einfach zwei Filme, die perfekt miteinander harmonieren und jeder seine Vorteile hat.

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