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Samstag, 8. Mai 2010

Filmkritik: Iron Man 2


Regie: Jon Favreau
Darsteller: Robert Downey Jr. Don Cheadle, Scarlett Johansson, Mickey Rourke
Drehbuch: Justin Theroux
Musik: John Debney
Laufzeit: 125 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Fortsetzungen haben es bekanntlich ja immer schwer. Jeder hat dabei seine ganz eigenen Vorstellungen, wie es in der Fortsetzung weitergehen soll. In der Hoffnung, es allen Recht zu machen, verzetteln sich Filmemacher dabei auch oft, zumal diese auch unter enormen Zeitdruck stehen, denn die Produktionsstudios wollen ja nicht ewig auf ein Sequel warten. Ähnliches galt nun auch für Iron Man 2, der gerade mal 2 Jahre nach seinem Vorgänger in die Kinos kommen sollte und darüber hinaus auch noch die Brücke zu einem geplanten Avengers-Film schlagen soll. Um es gleich vorweg zu nehmen, sei gesagt, dass auch Iron Man 2 wieder viele sehr lustige und unterhaltsame Momente besitzt, allerdings nicht ganz an seinen Vorgänger heranzukommen vermag.
Dabei macht der Film gar nicht so viel anders als sein Vorgänger. Im Mittelpunkt steht einmal mehr Tony Stark, der durch Robert Downey Jr. wieder exellent verkörpert wird und auch der Rest des Stammcast kehrte für die Fortsetzung zurück, wobei Terence Howard durch Don Cheadle ersetzt wurde. Auch die Tatsache, dass es dem Film wie schon im Vorgänger an einem wirklich herausragenden Bösewicht mangelt, ist da leicht zu verkraften.
Allerdings wirkt die Story an sich nicht so spritzig wie im Vorgänger. Dies liegt beispielsweise auch an recht ausgelutschten Storyelementen wie die Krankheit Tony Starks, die er über den Großteil des Films mit sich herumträgt oder auch die Geschichte rund um seinen Vater, die eigentlich nur dazu da ist um eine Verbindung zum Bösewicht zu erhalten und somit recht konstruiert wirkt. Aber auch der Humor hat in diesem Film einige Aussetzer nach unten. Wenn Tony Stark beispielsweise seinen Geburtstag feiert, fühlt man sich zwangsläufig an die eher peinliche Tanzszene aus Spiderman 3 erinnert und auch so sitzt nicht jeder Witz. Ähnliches gilt auch für die Beziehung zwischen Stark und seiner Assistentin Pepper, deren Dialoge öfter in reinem Gekreische ausarten und nur noch selten den Charme besitzen wie noch im Vorgänger.
Im Endeffekt hat aber auch Teil 2 wieder seine gute Seiten. In erster Linie liegt das natürlich an Robert Downey Jr., der in seiner Rolle als Tony Stark einmal mehr auftrumpfen kann und fast den ganzen Film trägt. Er ist humorvoll und hat einige wirklich tolle Auftritte (allerdings auch ein paar missglückte). Aber auch Neuankömmlige wie Scarlett Johannson oder Mickey Rourke fügen sich exellent in den Film ein. Bei Rourke bleibt aber ähnlich wie schon bei Bridges in Teil 1 festzustellen, dass wirklich große Szenen mit ihm Mangelware bleiben und er allzu oft ins Abseits getrieben wird. Insbesondere nach der ersten Hälfte des Films hätte man von ihm mehr erwartet als das er danach nur noch als Handlanger auftritt ehe er im Finale nochmal kurz in den Mittelpunkt rückt. Erschwerend kommt hinzu, dass er ständig gegenüber Sam Rockwell in den Hintergrund rückt. Rockwell spielt seine Rolle jedoch meist over-the-top und nervt dabei nur.
Nicht viel zu meckern gibt es hingegen über den Regiestil von Jon Favreau, der einmal mehr sehr locker ist und ähnlich peppig wie im ersten Teil wirkt. Bei den Actionszenen besitzt er jedoch noch Potential nach oben, denn diese sind ähnlich unspektakulär wie schon im ersten Teil. Über die dämliche Geburtstagsfeier wurde ja bereits gesprochen, aber auch das Finale wirkt wie eine Kopie des ersten Teils, nur dass dieses auch da schon nicht zu den großen Highlights gehörte. Aber auch über den Komponistenaustausch kann man durchaus enttäuschst sein, denn auch Debney misslingt es, einen wirklich grandiosen Score abzuliefern und so sind nur die Einstreuung einiger Rockklassiker wirklich erinnerungswürdig. Debneys Score hört man hingegen kaum heraus. Ist zwar nicht schlechter als Djawadi in Teil 1, aber ein wirkliches Theme wäre für so eine Comicverfilmung echt nötig.
Insgesamt lässt sich aber durchaus feststellen, dass auch aus Iron Man 2 ein durchaus unterhaltsamer Film geworden ist. Einige Elemente funktionieren zwar nicht mehr ganz so gut wie im ersten Teil, aber Robert Downey Jr. liefert einmal mehr eine tolle Show ab und auch Favreau zeigt, dass er ein durchaus talentierter Regisseur ist.

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