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Donnerstag, 3. November 2011

Filmkritik: X-Men


Regie: Bryan Singer
Darsteller: Hugh Jackman, Patrick Stewart, Ian McKellen, Famke Janssen, James Marsden, Halle Berry, Anna Paquin
Drehbuch: David Hayter
Musik: Michael Kamen
Laufzeit: 104 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahre
Trailer: hier

Als "Batman & Robin" 1997 an den Kinokassen fürchterlich floppte und von den Kritikern zerrissen wurde, hatte kaum ein Studio noch das Vertrauen in große Comicverfilmungen. Fox war eines der ersten Studios, die eine Verfilmung wieder in Produktion gaben und entschieden sich dabei für die "X-Men"-Reihe von Marvel, die eine Gruppe von Mutanten in den Mittelpunkt rückt, die gegen das Böse kämpft.
Der erste Film stellt dabei den Konflikt von Menschen und Mutanten in den Mittelpunkt, da Menschen diese fürchten und deshalb über eine Registrierung der Mutanten nachgedacht wird. Außerdem werden die Einzelschicksale mehrerer Mutanten in den Mittelpunkt gerückt, wie die von Rogue, die niemanden berühren kann ohne das dieser seine Kräfte verliert oder dem von Wolverine, der an Amnesie leidet und durch Zufall mit Charles Xavier in Verbindung tritt, der eine Schule leitet, in der Mutanten lernen ihre Fähigkeiten besser zu kontrollieren.
Auch wenn der Film mit einem Budget von 70 Millionen relativ billig daherkommt, so gehört "X-Men" trotzdem zu den besten Blockbustern der letzten Jahre. Dies liegt nicht umbedingt an imposanten Actionsequenzen, da diese hier überschaubar sind, sondern vielmehr an dem großartigen Schauspielcast, der interessanten Geschichte und auch der guten Inszenierung Singers, der sich hier erstmalig an einem Popcornfilm versuchte. Statt einfach nur humorvoll zu sein, versucht Singer ernste Themen wie Rassismus einzubauen und auch einige der Figuren sind tiefgründiger als es für andere Popcornfilme üblich ist. Viele der Charaktere haben eine klare Vorgeschichte und der Zuschauer kann somit mit diesen mitfühlen. Selbst die Bösewichter des Films sind nicht einfach nur böse, sondern haben auch eine charmante Seite.
Das größte Kunststück ist aber, dass Singer dies in gerade mal 104 Minuten unterbringen konnte. Es gibt in dem Film kaum Längen und schon in den ersten Momenten des Films, wo man eine Szene im KZ-Lager miterlebt und Rogue ein Missgeschick bei ihr Zuhause passiert, ist man mittendrin im Film und merkt, dass dieser nicht nur fröhlich ist.
Natürlich gibt es in dem Film aber auch die ein oder andere Actionszene. Diese sind nett inszeniert und machen wirklich Spaß beim Gucken. Doch auch hier stehen eher die Figuren im Mittelpunkt und nicht sonderlich große Actionsequenzen. Ein Paradebeispiel ist dabei auch das Finale. Es gibt zwar ein paar 1 gegen 1 Kämpfe, doch ansonsten sind auch hier die kleinen Momente das Besondere.
Dabei profitiert der Film auch von einem Weltklassecast, der von Patrick Stewart und Ian McKellen angeführt wird. Dahinter können sich Leute wie Hugh Jackman und Halle Berry entwickeln, die hier erstmalig in größeren Rollen zu sehen sind. Ansonsten gibt es aber auch ein Wiedersehen mit Anna Paquin, die bereits als Kind einen Oscar für "Das Piano" gewonnen hatte. Alle leisten super Arbeit und verkörpern ihre Rolle voll und ganz.
Dank all dieser guten Dinge gehört "X-Men" zweifelsohne zu den besten Comicverfilmungen aller Zeiten. Der Film ist zwar nicht so actionreich wie Spider-Man oder Batman, überzeugt dafür aber durch eine starke Story mit ernsten Themen und einem tollen Cast.

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