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Freitag, 23. September 2011

Filmkritik: Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia


Regie: Andrew Adamson
Darsteller: Georgie Henley, Skandar Keynes, Anna Popplewell, William Moseley
Drehbuch: Ann Peacock, Andrew Adamson, Christopher Markus, Stephen McFeely
Musik: Harry Gregson Williams
Laufzeit: 144 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

"Der Herr der Ringe" gehört zweifelsohne zu den größten Filmtrilogien, die in Hollywood je erschaffen wurden. So war es auch kein Wunder, dass diese Reihe bald Nachahmer finden würde. Besonders aktiv war hier Disney, die sich auf die berühmte "Narnia"-Reihe von C.S. Lewis stürzte und dessen ersten Teil "Der König von Narnia" zwei Jahre nach dem Riesenerfolg von "Die Rückkehr des Königs" in die Kinos brachte. Immer wieder wurden all die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Fantasyreihen in den Mittelpunkt gestellt und das man sich auch bei der Produktion an dem berühmten Vorbild orientiert habe. Mit Andrew Adamson wurde erneut ein Neuseeländer für die Regie verpflichtet und auch bei den Effekten konnte man mit WETA auf die gleiche Firma zurückgreifen, die auch schon für die Effekte in "Der Herr der Ringe" verantwortlich war.
Inhaltlich unterscheiden sich die Filme jedoch deutlich. Im Mittelpunkt stehen hier die vier Pevensie-Geschwister, die während des zweiten Weltkrieges aufs Land geschickt werden um sie vor dem Krieg zu schützen. Dort leben sie auf dem Anwesen eines Professors und entdecken schon bald einen mysteriösen Kleiderschrank, der sie in ein magisches Land namens Narnia entführt. Dort herrscht schon seit langem Eiszeit, was man einer bösen Hexe zu verdanken hat und nur der Löwe Aslan kann dies durchbrechen. Doch zwischen den Geschwistern kommt es bald zu Spannungen.
Wer hier nun einen erwachsenen Fantasyfilm wie "Der Herr der Ringe" erwartet, der wird sicherlich enttäuscht werden. Die Itensität der Kampfsequenzen ist hier keinesfalls mit jenen aus Peter Jackson's Mammutwerk zu vergleichen. Auch muss man sich hier mit vier Kinderdarstellern als Hauptfiguren begnügen. Erwachsene Kultfiguren wie Gandalf, Aragon oder Legolas sucht man hier vergebens. Stattdessen sind die vier Kinder ständig von Tieren umgeben, die sogar reden können. Auch muss man sich mit vielen christlichen Themen wie Wiedergeburt, Verrat und Vergebung zufriedengeben und mit Kindern, die als Anführer in den Krieg ziehen. Für erwachsene Zuschauer kann das mitunter unfreiwillig komisch wirken. Auch leidet der Film ein wenig darunter, dass man nicht die epische Breite wie beim "Herr der Ringe" erreicht. Während sich der Krieg bei der Ringe-Trilogie über gleich drei Filme erstreckt, wird hier alles in einem Film abgehandelt.
Wirklich Vorwürfe kann man Regisseur Andrew Adamson dafür aber nicht machen. Er hält sich verdammt stark an die Vorlage und wer diese mag, der wird hier sicherlich auch glücklich werden. Für andere Zuschauer kann dies aber durchaus ein Film mit Licht und Schatten sein. Positiv ist jedenfalls anzumerken, dass sie sich wirklich Mühe gegeben haben, Narnia genau so zu erschaffen wie man es sich vorgestellt hat. Einige Kreaturen und Kostüme sehen fantastisch aus und man wird an viele verschiedene magische Orte geführt. Kritisieren muss man hingegen, dass die technische Umsetzung des Ganzen nicht immer geglückt ist. Der Film hat stolze 175 Millionen Dollar gekostet und trotzdem sieht man des öfteren, dass die Darsteller eindeutig vor einem Blue-Screen agieren. Das hat man insbesondere bei "Herr der Ringe" schon deutlich besser gesehen.
Wirklich schön ist hingegen die Musik von "Harry Gregson-Williams", die ein wunderbares Hauptthema besitzt und Narnia wirklich magisch erscheinen lässt. Auch kameramäßig kann man dem Film nichts vormerken. Es gibt viele Weitwinkelaufnahmen, die die Welt von Narnia perfekt einfängt.
Insgesamt ist "Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia" ein halbwegs unterhaltsamer Fantasystreifen, der an seiner mittlerweile etwas angestaubten Romanvorlage krankt. Den Filmemachern ist hingegen kaum etwas vorzuwerfen, wenngleich es technisch leicht enttäuschend ist.

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