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Montag, 8. August 2011

Filmkritik: Super 8


Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Joel Courtney, Elle Fanning, Riley Griffith
Drehbuch: J.J. Abrams
MusiK: Michael Giacchino
Laufzeit: 112 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Es gibt wohl nur sehr wenige Leute, die nicht mit Filmklassikern wie "E.T.", "Die Goonies" oder "Zurück in die Zukunft" aufgewachsen sind. All diese Filme vereinte der Name Steven Spielberg, der bei diesen Filmen als Regisseur oder Produzent tätig war. Ebenfalls gemein haben diese Filme, dass sie alle schon mehr als zwei Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Heutzutage sieht man Kinderfilme dieser Art nur noch sehr selten, doch in Vergessenheit sollten diese nicht geraten. Ähnliches dachte sich wohl auch J.J. Abrams, der einen Film drehen wollte, der gerade an diese alten Zeiten erinnern sollte. Diese Idee stellte er dann auch Steven Spielberg vor, der davon begeistert war und den Film als Produzent begleiten wollte. Entstanden ist ein wunderbarer Familienfilm, der ähnlich wie die alten Spielberg-Klassiker vezaubert und ein magisches Kinoabenteuer auf die Leinwand bringt.
Der Film stellt dabei eine Gruppe von Kindern in den Mittelpunkt, die mithilfe einer in den 70-ern noch sehr angesagten "Super 8"-Kamera ihren ersten Film drehen wollen. Der Schwerpunkt wird dabei auf den Jungen Joe gelegt, der seine Mutter vor Kurzem verloren hat und sich mit dem Mädchen Alice anfreundet, deren Vater widerrum nicht ganz unschuldig an dem Unglück war. Gleichzeitig wird die Kleinstadt in der beide wohnen, von einer geheimnisvollen Kreatur bedroht und nur die US Air Force scheint genauere Dinge darüber zu wissen.
Wenn man einen Kritikpunkt an dem sonst so wundervoll gelungenen Film äußern möchte, so ist es wohl in erster Linie die Tatsache, dass der Film storymäßig keine allzu neue Geschichte erzählt. Die Geschichte rund um das geheime Monster stellt mehr oder weniger einen Mix aus dem von J.J. Abrams produzierten "Cloverfield" und dem von Spielberg gedrehten "E.T." dar. Auch wird die Monstergeschichte nie so ganz in den Mittelpunkt gerückt und fühlt sich dadurch etwas überflüssig an. Dadurch wirkt das Monster auch etwas unscheinbar und man hat am Ende nicht das Gefühl, dass man wirklich eine emotionale Bindung zu dem Monster aufbauen kann, obwohl dies von Abrams sicherlich beabsichtigt war.
Da die Monstergeschichte aber eh nur eine Nebenhandlung in dem Film darstellt und eigentlich die Kindergeschichte in den Mittelpunkt gerückt werden sollte, kann man dies locker verschmerzen. Die Kindergeschichte stellt nämlich das Herz und die Seele des Films dar und funktioniert nahezu perfekt. Nicht nur ist die Geschichte rund um ihren ersten Film wunderbar geschrieben, sondern auch die einzelnen Verbindungen untereinander funktionieren super und J.J. Abrams hat mit dem Drehbuch ebenfalls hervorragende Arbeit geleistet, denn gerade die Dialoge wirken selten aufgesetzt und gehen einfach ungemein unter die Haut. Am besten funktioniert dies natürlich bei Joe und Alice, da deren Beziehung im Mittelpunkt des ganzen Filmes steht, aber auch die ganzen Kumpel von Joe bekommen genug Raum um sich zu entfalten. Einen großen Verdienst leisten dabei natürlich auch die Darsteller der Figuren. Das Elle Fanning zu den gefragtesten Jungschauspielerinnen überhaupt gehört, ist ja schon länger bekannt und dies rechtfertigt sie auch mit dieser Rolle. Aber auch die anderen Darsteller sind hervorragend ausgesucht und erlangen somit Sympatien auch bei erwachsenen Zuschauern.
Aber auch die Geschichte rund um deren Eltern und das Millitär funktioniert sehr gut, zumal sie in die Geschichte der Kinder noch mehr Emotionalität mit reinbringt. Insbesondere Ron Eldard als Vater von Alice leistet hier einen hervorragenden Job, während Joe's Vater, gespielt von Kyle Chandler, den typischen alleinerziehenden und etwas überforderten Vater gibt, der seinen Sohn anfangs nicht verstehen will.
Technisch kann man dem Film auch nichts vorwerfen. Der Film hatte zwar nur ein 50 Millionen Dollar Budget, doch wenn Effekte gebraucht wurden, so waren diese durchweg hochwertig und sorgten auch für eine entsprechende Atmosphäre. Einzig bei der Verwirklichung eines Zugunfalls übertreibt es Abrams heftig, so dass man da kurz mal die Augenbraue hochzieht. Dem Score von Michael Giacchino ist dann auch nichts vorzuwerfen. Dieser ist gewohnt hochwertig, obwohl man sich vielleicht noch ein etwas stärkeres Hauptthema hätte wünschen können, welches man unmittelbar mit diesem Film verbindet.
Dies sind jedoch nur Kleinigkeiten, da Abrams es wunderbar verstand, all die Elemente in dem Film unterzubringen, die auch viele Spielberg-Filme aus den 80-ern zu solchen Klassikern machte. Der Film hat wunderbare Kinderdarsteller, eine herzergreifende Geschichte und auch eine gehörige Portion Filmmagie, die "Super 8" zu einem der stärksten Filme des Jahres 2011 machen.

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