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Montag, 26. Juli 2010

Filmkritik: Moon


Regie: Duncan Jones
Darsteller: Sam Rockwell, Dominique McElligott, Rosie Shaw
Drehbuch: Nathan Parker
Musik: Clint Mansell
Laufzeit: 97 Minuten
freigegeben ab: 12 Minuten
Trailer: hier

Science-Fiction bedeutet für viele Leute ja beeindruckende Kulissen, große Actionsequenzen und allgemein ein großes Spektakel. Das es auch ein paar Nummern kleiner geht, bewies letztes Jahr nun Moon, der von der Kritik als einer der besten Sci-Fi-Filme der letzten Jahre bezeichnet wurde. Mit mehr als einem Jahr Verspätung startete dieser Film nun auch in Deutschland.
Die Story handelt dabei um eine Person, die seit fast drei Jahren auf einer Basis auf dem Mond lebt und sich langsam, aber sicher nach seiner Familie zurücksehnt. Doch dann passiert ihm ein Missgeschick und er wird schwer verletzt. Als er wieder zu sich kommt, trifft er jedoch auf sein zweites Ich. Unsicher darüber, wem sie vertrauen können, kooperieren die beiden Sams und versuchen herauszufinden, was genau auf der Basis passiert und welche Rolle der Roboter Gerty dabei spielt.
Moon ist nun kein Film, der sich durch große Actionszenen oder allgemein viel Spektakel auszeichnet, sondern vielmehr durch das Schauspiel seiner Hauptdarsteller, was in diesem Fall nur Sam Rockwell betrifft, der den ganzen Film über fast alleine trägt und später sogar in einer Doppelrolle auftritt. Dabei überzeugt er insbesondere als zerbrechlicher Sam Bell, der im Verlauf des Films immer mehr erkrankt. Eine Oscarnominierung wäre da letztes Jahr sicherlich möglich gewesen, wenn Sony eine entsprechende Kampagne gestartet hätte.
Allerdings ist Moon auch nicht ganz frei von Makeln. So wäre insbesondere beim Spannungsbogen etwas mehr möglich gewesen. Man erkennt eigentlich recht schnell, was da genau Sache ist und so gibt es halt ein paar Längen bis zum Ende, welches dann auch keinen allzu großen Twist bietet. Zwei oder drei kleine Überraschungen gibt es dann aber doch und außerdem werden im zweiten Teil des Films auch gesellschaftskritische Fragen gestellt und mal wieder die Politik der Großkonzerne angegriffen.
Auch an der Inszenierung des Streifens kann man nicht wirklich meckern. Insbesondere in den Außennahmen des Films sieht der Film nämlich immer wieder sehr gut aus und zeigt, dass man auch mit recht einfachen Dingen beeindruckende Bilder schaffen kann. Aber auch die Gestaltung des Innenbereichs ist gelungen und insbesondere die Smileyidee bei Gerty sorgt für einige Lacher. Festzustellen ist zwar, dass eine Basis in der Zukunft wohl deutlich moderner wirken würde als nun in diesem Film, aber dies ließ das Budget des Films einfach nicht zu. Dies wurde bestmöglich kaschiert. Gut gelöst ist dabei auch, dass man die Erde über den gesamten Film hinweg nicht sehen wird, wenn man mal von ein paar Videobotschaften absieht, die sicher aber eh nur auf den Innenbereich beschränken.Lobenswert ist auch noch die Musik von Clint Mansell, die sich dem ruhigen Charakter des Films wunderbar anpasst.
Moon ist jedenfalls ein durch und durch interessanter Science-Fiction-Film, der sich mehr auf Schauspiel und Story als auf Spezialeffekte beschränkt. Natürlich kann man anmerken, dass der Spannungsbogen des Films ruhig etwas größer hätte sein können, aber für ein Regiedebut ist das eine sehr beeindruckende Leistung.

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