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Donnerstag, 29. Juli 2010

Filmkritik: Inception


Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Joseph Gordon-Levitt, Ellen Page, Tom Hardy, Ken Watanabe
Drehbuch: Christopher Nolan
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 148 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Es gibt wohl kaum einen Regisseur, der in den letzten Jahren eine ähnliche Regiekarriere hinlegen konnte wie Christopher Nolan. Angefangen mit kleinen Thrillern wie Memento und Insomnia kam 2005 der große Durchbruch mit seiner Wiederbelebung von Batman in "Batman Begins". Getoppt wurde dies dann noch mit seiner Fortsetzung "The Dark Knight" im Jahr 2008, welche als erste Comicverfilmung überhaupt die Milliardengrenze knacken konnte und darüber hinaus dem leider viel zu früh verstorbenen Heath Ledger einen Oscar als bester Nebendarsteller einbrachte. Doch Nolan wäre nicht Nolan, wenn er sich nur noch auf dieses eine Standbein konzentrieren würde und eine Fortsetzung nach der anderen abliefern würde. Während er zwischen "Batman Begins" und "The Dark Knight" noch das kleine Magierdrama "Prestige" schob, sollte es diesesmal eine Nummer größer werden und so entstand sein wohl bislang ambitioniertestes Regiewerk "Inception". Die Erwartungen schellten natürlich in die Höhe und diesen wurde der Film auch mehr als gerecht.
Erzählt wird die Geschichte von dem Dieb Cobb (Leonardo DiCaprio), der auf der Flucht ist und sich damit Geld verdient, dass er in die Träume anderer Leute einsteigt um sie zu manipulieren und ihre tiefsten Geheimnisse zu stehlen. Um seine Kinder jedoch wiederzusehen lässt sich Cobb auf einen gefährlichen Deal mit dem Geschäftsmann Saito (Ken Watanabe) ein, eine Inception durchzuführen. Ihm zur Seite stehen dabei sein Freund Arthur (Joseph Gordon-Levitt), die junge Architektin Ariadne (Ellen Page) und der Fälscher Eames (Tom Hardy).
Auch wenn sich die Story ziemlich verrückt anhört, so kann man gleich sagen, dass man die Story über den Großteil der Laufzeit ziemlich gut folgen kann und auch wenn man einige Einzelheiten nicht sofort versteht, so läuft der Film relativ linear ab. Es gibt zwar einige Sachen, die sich erst im Laufe des Films offenbaren wie zum Beispiel die Geschichte um Cobb's Ehefrau Mal (Marion Cotillard), doch ist dies ein Erzähltrick, den es auch in vielen anderen Filmen zu bestaunen gibt, da man einige Informationen immer gerne bis zum Ende zurückhält.
Allerdings bleibt zu erwähnen, dass dann zumindest in der zweiten Hälfte des Films Fragen danach aufkommen, ob man wirklich das sieht, was man glaubt zu sehen und auch das Ende des Films bekräftigt dies noch, so dass es wohl mehrere Intepretationsmöglichkeiten des Films gibt und man den Film wohl noch ein zweites oder drittes Mal gesehen haben muss um ihn komplett zu verstehen.
Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass man auch schon beim ersten Mal komplett in dessen Bann gezogen wird. Dies liegt in erster Linie an dem grandiosen Cast, den Christopher Nolan für seinen Film zusammengestellt hat. Während in anderen Actionfilmen mehr auf Spektakel und möglichst viele Explosionen Wert gelegt wird, stellt Nolan ganz klar das Schauspiel in den Vordergrund. Dabei Leonardo DiCaprio für die Hauptrolle zu verpflichten, dürfte ebenfalls nicht die schlechteste Wahl gewesen sein, da dieser einmal mehr zeigt, wieso er in den letzten Jahren zu einem der gefragtesten Hollywoodschauspieler überhaupt aufgestiegen ist. Ihm zur Seite stellt Nolan nicht nur die aus den Batman-Filmen bekannten Cillian Murphy, Ken Watanabe und Michael Caine (allerdings nur in einer Minirolle), sondern auch noch die Nachwuchshoffnungen Joseph Gordon-Levitt, Ellen Page und Tom Hardy. Einen Schauspieler aus dieser Liste hervorzuheben, fällt hingegen ziemlich schwer, da alle wirklich tolle Leistungen ablieferten und jeder seinen Beitrag zum fertigen Film beitrug.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Inception trotz seiner eher anspruchsvollen Story und dem grandiosen Cast auch ein Film fürs Auge ist. Der Film bietet zwar keine solch spektakulären Actionszenen wie in den beiden Batman-Filmen, aber dafür sehen die Traumwelten immer wieder spektakulär aus und auch die Schießereien und 1 gegen 1 - Kämpfe sind wirklich gut inszeniert. Einzig eine Actionsequenz im Schnee hätte ruhig noch etwas spektakulärer ausfallen können.
Für die Musik des Films zeichnete sich einmal mehr Hans Zimmer verantwortlich, der mit Nolan auch schon an den beiden Batman-Filmen gearbeitet hatte, diesesmal jedoch auf seinen Partner James Newton-Howard verzichtet. Der Score ist jedenfalls effektiv eingesetzt und passt gut zum Film, aber ansonsten ist er doch zu unspektakulär um in Erinnerung zu bleiben. Dafür gibt es schon zu viele andere Zimmer-Scores, die ähnlich klingen wie dieser hier.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass Inception zweifellos einer der interssantesten Filme des Jahres geworden ist und zeigt, dass Actionkino auch mit einer etwas anspruchsvolleren Geschichte und gutem Schauspiel überzeugen kann. Nolan's vielleicht bester Film überhaupt.

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