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Sonntag, 25. Juli 2010

Filmkritik: Knight and day


Regie: James Mangold
Darsteller: Tom Cruise, Cameron Diaz, Peter Sarsgaard
Drehbuch: Patrick O' Neill
Musik: John Powell
Laufzeit: 109 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Tom Cruise ist zweifellos einer der prägensten Schauspieler des letzten Jahrzehnts gewesen. Allerdings ist auch unbestreitbar, dass er Ende des Jahrzehnts langsam abbaute. Sowohl "Von Löwen und Lämmern", als auch das Stauffenberg-Drama "Valkyrie" waren zwar gute Filme, aber an die großen Erfolge vergangener Tage konnte er damit nicht mehr anknüpfen. Inwieweit dies nun Cruise eigene Schuld ist, darüber lässt sich natürlich streiten. Fakt ist aber, dass er durch seine öffentlichkeitswirksame Beziehung mit Katie Holmes, als auch mit seiner offenen Bekenntnis zu Scientology nicht gerade Pluspunkte beim Publikum sammelte und auch wenn er dies mittlerweile wieder deutlich zurückschraubte, so scheinen es ihm die Fans das nicht wirklich verziehen zu haben. Dies ist wohl auch der Grund, wieso auch sein neuester Film "Knight and day" in Amerika nur mäßige Zahlen schreibt, obwohl dieser überraschend unterhaltsam geraten ist und sowohl Männer als auch Frauen zufriedenstellen dürfte.
Die Story lässt sich dabei schnell zusammenfassen. Eine Frau trifft auf einen Mann, der sich später als jemand komplett anderes herausstellt als man vielleicht erwartet hätte. Roy Miller (Tom Cruise) ist nämlich ein Geheimargent, der auf der Flucht vor seiner eigenen Leuten ist und dabei niemanden vertrauen darf. Da June Havens (Cameron Diaz) allerdings mit ihm gesehen wurde, muss dieser diese nun beschützen und so begeben sich beide auf eine wilde Weltreise mit reichlich Action und Humor.
Die Story selbst wirkt dabei nicht immer plausibel und dient meist nur dazu, die einzelnen Actionszenen miteinander zu verknüpfen. Diese sind allerdings sehr gut inszeniert und auch recht abwechslungsreich. Es gibt wilde Schießereien und einiges an Autoverfolgungsjagden. Diese sind zwar maßlos übertrieben, aber das ist teilweise auch so gewollt. Der Film gaukelt zu keinem Moment vor, mehr zu sein, als er eigentlich sein möchte. Die Charaktere sind nicht sonderlich gut herausgearbeitet und auch die Beziehung untereinander funktioniert nur bedingt.
Dafür kann man sich aber ganz auf das Starappeal der beiden Hauptdarsteller berufen. Tom Cruise wird zwar auch nicht mehr jünger, aber auch hier zeigt er einmal mehr, dass er immer noch zu den besten Actiondarstelllern unserer Zeit gehört und auch Cameron Diaz nervt längst nicht so sehr herum wie man vielleicht im Vorfeld angenommen hätte. Oftmals wirkt sie sogar recht süß, wenn ihr alles über den Kopf wächst. Etwas schwächer sind dann jedoch die anderen Schauspieler des Films, wo keiner so wirklich herausstechen will. Selbst Peter Saarsgard, der noch die größte Rolle abbekommen hat, mag das hinter seiner Sonnenbrille nicht so wirklich gelingen. Allerdings gab das Drehbuch auch nicht wirklich viele Möglichkeiten dazu.
Über die Inszenierung des Streifens lässt sich hingegen nicht viel negatives sagen. Die Actionszenen dürften all jene ansprechen, die mit den Wackelkameraorgien anderer Actionfilme in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu viel anzufangen wissen und auch die Locationauswahl ist sehr vielfältig ausgefallen. Während der Film in der ersten Hälfte noch größtenteils in Amerika spielt, geht es in der zweiten Hälfte nach Deutschland, Österreich und auch Spanien, so dass für Abwechslung gesorgt ist. Wunderbar abgerundet wird das Ganze von einem abermals tollen Score von John Powell, der diesesmal tolles Urlaubsfeeling vermittelt und nicht so elektronisch wirkt wie viele andere Actionfilme der letzten Zeit.
Insgesamt lässt sich also feststellen, dass "Knight and day" nicht frei von Markeln ist, aber dies auch teilweise so beabsichtigt ist. Dank seiner beiden Hauptdarsteller und einer abwechslungsreichen Inszenierung von Regisseur James Mangold (Walk the Line, 3:10 to Yuma) ist ein sehr unterhaltsamer Sommerblockbuster entstanden, der über fast 2 Stunden gute Laune verbreitet.

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