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Donnerstag, 19. Mai 2011

Filmkritik: Fluch der Karibik


Regie: Gore Verbinski
Darsteller: Johnny Depp, Geoffre Rush, Orlando Bloom, Keira Knightley
Drehbuch: Ted Elliot, Terry Rossio
Musik: Klaus Badelt
Laufzeit: 143 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Das man in Hollywood gerne mal bereits bekannte Romane oder auch Biografien verfilmt, ist ja nichts wirklich neues. Das man aber auf die Idee kommt, einer Freizeitparkattraktion einen Film zu spendieren, damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. Dies geschah jedoch 2003, als man sich dazu entschloss, die aus den Disney-Parks beliebte "Pirates of the Carribean"-Attraktion zu verfilmen. Das Risiko war dabei nicht gerade gering. Natürlich dürfte es nur die wenigsten Zuschauer interessieren, dass der Film auf einer Freizeitparkattraktion basierte, da man die Story eh komplett neu entwickeln musste, doch dass man hier einen Piratenfilm dreht, war schon ein Risiko, da dieses Genre eigentlich als tot galt und somit rechnete man auch diesem Film keine großen Chancen ein.
Dabei ist "Fluch der Karibik" kein Piratenfilm im eigentlichen Sinne. Es gibt zwar die traditionelle Schatzsuche, doch auch übernatürliche Elemente finden im den Film Platz und diese machen den Film erst so besonders.
Erzählt wird die Geschichte von Will Turner (Orlando Bloom), der sich in die Tochter eines wohlhabenden Mannes verliebt hat und als diese von Piraten entführt wird, alles versucht um diese zu retten. Dabei wendet er sich an den Piraten Jack Sparrow (Johnny Depp), der die Entführer kennt und deren geheimes Versteck kennt. Außerdem lastet auf diesen ein Fluch, der nur schwer wieder rückgängig zu machen ist.
Das größte Verdienst des Films ist, dass er zwar das Piratengenre ehrt, sich aber auch nicht ernster nimmt als nötig. Die Liebesgeschichte, die erzählt wird, ist zwar klassisch gehalten, aber nicht umbedingt der Mittelpunkt des Films. Gleichzeitig erzählt man auch die Rachegeschichte eines Piraten, der sein altes Schiff zurückerobern will. Statt diese jedoch ernst aufzuziehen, gestattet man der Hauptfigur, ständig betrunken herumzulaufen und obwohl er der vielleicht genialste Pirat aller Zeiten ist, macht er sich auch häufig total zum Trottel. Das ist witzig und trotzdem schafft man es damit die Story voranzutreiben.
Einen großen Anteil daran tragen natürlich auch die Schauspieler. An erster Stelle sind hier sicherlich Johnny Depp und Geoffrey Rush zu nennen, die ihre Figuren total mit Leben füllen und damit zu den kultigsten Filmfiguren der letzten 10 Jahre zählen dürften. Orlando Bloom und Keira Knightley können dabei zwar nicht ganz mithalten, doch auch sie machen ihre Rolle recht gut. Das man Nebenrollen noch mit Schauspielern wie Jonathan Pryc, Kevin McNally und Jack Davenport besetzen konnte, wertet den Film ebenfalls auf.
Ebenfalls bemerkenswert ist auch, wie Gore Verbinski es versteht, gelungene Actionszenen zu drehen. Dies ist umso beeindruckender, da er vorher nur kleinere Filme gedreht hatte. Doch hier sitzt fast jede Kameraeinstellung. Realistisch ist die Action dabei natürlich nicht immer, aber das will Verbinski ja auch gar nicht erreichen. Die Action soll Spaß machen und auch abwechslungsreich sein. Dies gelingt ihm verdammt gut und insbesondere das Finale sorgt für einen absoluten Höhepunkt der Schwertkämpfe in Hollywoodfilmen. An dieser Stelle sei auch noch der Score von Klaus Badelt zu erwähnen, der sicherlich zu den erinnerungswürdigsten Scores der letzten Jahre gehört und an dem man sich nie satthören kann. Zu verdanken hat man dies aber auch Hans Zimmer, der den Score überwacht hat und wohl auch komplett selbst komponiert hätte, wenn er es zeitmäßig hätte einrichten können.
"Fluch der Karibik" ist jedenfalls bestes Unterhaltungskino, welches es perfekt versteht, eine Geschichte humorvoll zu erzählen ohne dabei albern zu wirken. Dies verdankt er auch seinen Darstellern, die ihre Rollen nicht zu ernst nehmen und dadurch durchaus Kultpotential erreichen.

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