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Freitag, 22. Juli 2011

Filmkritik: Van Helsing


Regisseur: Stephen Sommers
Darsteller: Hugh Jackman, Kate Beckinsale, Richard Roxburgh, David Wenham
Drehbuch: Stephen Sommers
Musik: Alan Silvestri
Laufzeit: 131 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Als "Van Helsing" 2004 in die Kinos kam, war der Film ein großer Hoffnungsträger für Fans des Monsterkinos. Immerhin versprach der Film Van Helsing, Dracula, Werwölfe und Frankenstein in einem Film zu vereinigen. Außerdem bewies Regisseur Stephen Sommers bereits mit der "Die Mumie"-Reihe, dass er angestaubte Genres gut wiederbeleben kann. Mit Hugh Jackman hat der Film weiterhin einen Darsteller in der Hauptrolle, der gerade mit der X-Men-Reihe den Durchbruch geschafft hatte und sich nun für andere Dinge anbieten wollte. Das Resultat war, dass die ursprünglich als Trilogie angelegte Reihe bereits nach einem Film ihr Ende fand.
Erzählt wird die Geschichte von Van Helsing, der unter Amnesie leidet und deshalb nach Transsylvanien reist, wo er dem Geheimnis seiner Vergangenheit auf die Spur kommen möchte. Dabei muss er den finsteren Vampir Dracula besiegen, der das Land in Angst und Schrecken versetzt. Unterstützung bekommt Van Helsing von einer jungen Dame namens Anna, deren Familie schon seit Jahren gegen Dracula kämpft.
Um eins vorwegzunehmen, sei gesagt, dass "Van Helsing" als reiner Unterhaltungsfilm durchaus seinen Spaß macht. Die Action ist packend inszeniert, der Film sieht größtenteils schick aus und der Score von Alan Silvestri ist einfach bombastisch. Auch bei den Schauspielern gibt es nicht viel zu meckern, wenngleich ihre Charaktere eindimensional bleiben und David Wenham als Sidekick etwas nervt.
Die Frage ist viel eher, ob Stephen Sommers wirklich selbst das Drehbuch schreiben musste. Der Mythologie der Monster wird dieser mit seinem Script jedenfalls nicht gerecht. Frankenstein wirkt in diesem Film verschenkt und wenn Wewölfe sich nicht nur an Vollmond verwandeln, sondern dies praktisch jede Nacht geschieht, kann man als Fan dieser Monster nur mit dem Kopf schütteln. Mit einem besseren Drehbuch hätte man hier sicherlich die Mythologie besser wahren und trotzdem ein großes Spektakel auf die Leinwand bringen können. So wirken die meisten Figuren nicht wirklich wie sie selbst und haben nur in Grundzügen noch etwas mit der eigentlichen Figur gemein. Das hätte man sicherlich besser lösen können. Auch fehlt es dem Film an wirklichen Charakteren mit denen man mitfiebern kann. Die Dialoge sind meist ziemlich bedeutungsschwanger ohne dabei wirklich packen zu können. So fehlt auch ein wirklicher Spannungsbogen, da man mit niemanden so wirklich mitzittert. Aber auch dem Finale hätte etwas mehr Feinschliff gutgetan. Das Finale ist zwar groß, aber packend ist es nicht. Außerdem ist ein Kampf zwischen CGI-Figuren oftmals nicht ganz so interessant wie ein Kampf zwischen Menschen. Hinzu kommt einer der dussligsten Filmtode der letzten Jahre.
Damit ist "Van Helsing" zwar kein komplett verlorenes Stück Film, denn für Popcornkino ist noch halbwegs gesorgt, doch man merkt leider viel zu oft, welch großes Potential hier völlig unnötig vergeudet wurde.

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