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Donnerstag, 21. Juli 2011

Filmkritik: Frost/Nixon


Regisseur: Ron Howard
Darsteller: Frank Langella, Michael Sheen, Sam Rockwell, Kevin Bacon, Matthew Macfadyen, Oliver Platt
Drehbuch: Peter Morgan
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 122 Minuten
freigegeben ab: 06 Jahren
Trailer: hier

Die "Watergate"-Affäre gehört zu den größten Skandalen in der Geschichte Amerikas sein und so ist es kein Wunder, dass dieses Thema auch schon oft in Filmen aufgegriffen wurde. Einer der bekanntesten Vertreter ist dabei sicherlich die Verfilmung von Oliver Stone mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle. In "Frost/Nixon" geht es jedoch nicht um die genaue Nachstellung der Watergate-Affäre, sondern um ein legendäres TV-Interview zwischen Präsident Nixon und dem britischen Moderator David Frost, welches bereits für die Theaterbühne adaptiert wurde.
Der Film selbst versucht dabei nicht umbedingt die Geschehnisse genau nachzustellen, sondern nimmt durchaus Änderungen vor, so dass der Spannungsaufbau deutlich gesteigert werden kann. Der Film soll letztendlich immer noch als Spielfilm funktionieren und nicht umbedingt als Dokumentation. Auch hat man insbesondere bei Frost versucht, diesem auch eine Art Privatleben zu geben, so dass der Film auf eine gewisse Laufzeit kommt. Spektakulär sind diese Dinge zwar nicht umbedingt, aber störend sind sie auch nicht.
Allgemein ist "Frost/Nixon" eher ein Film, der durch seine Schauspieler und die Dialoge überzeugen kann als umbedingt durch eine sonderbar komplexe Geschichte. Die Interviews zwischen Frost und Nixon haben genug Biss und sorgen somit immer wieder für Abwechslung und Überraschungen. Außerdem ist dem Film bei den Schauspielern einige Volltreffer gelungen. Es war natürlich naheliegend Michael Sheen und Frank Langella für die Hauptrollen zu besetzen, da diese auch schon im Theaterstück diese Rollen verkörpern durften. Trotzdem erweist sich insbesondere Langella als echter Besetzungscoup, da dieser sein ganzes schauspielerisches Repertoir abruft und sowohl witzig, zornig, als auch nachdenklich sein kann. Michael Sheen's Charakter hat dann nicht ganz so viele Charakterzüge, aber auch er spielt seinen Part souverän runter. Schön ist auch, dass der Film auch in den Nebenrollen mit Sam Rockwell, Kevin Bacon, Matthew Macfayden und Oliver Platt sehr gut besetzt ist.
Die Regie von Ron Howard ist in dem Film eher zurückhaltend, doch man sollte nicht unterschätzen wie schwierig es mitunter sein kann einen solch intimen Film emotionsvoll auf die Leinwand zu bringen. Howard benutzt dabei viele Nahaufnahmen zwischen den beiden Hauptproganisten und lässt einige Nebenfiguren sogar direkt in die Kamera sprechen, was dem Film dann doch einen gewissen Dokustil gibt, obwohl man einige Veränderungen vorgenommen hatte. Etwas enttäuschend ist hingegen die Musik von Hans Zimmer, die locker auch aus einem anderen Film mit ihm als Komponisten stammen könnte und oftmals wie ziemlicher Einheitsbrei klingt.
"Frost/Nixon" ist ein grandios gespieltes Politdrama, welches sich für den Spannungsbogen durchaus ein paar Freiheiten nimmt, aber während der 2 Stunden nie langweilig wird und einiges an Abwechslung bietet.

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