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Montag, 27. Juni 2011

Filmkritik: Gran Torino


Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood, Bee Vang, Christopher Carley, Ahney Her
Drehbuch: Nick Schenk
Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens
Laufzeit: 116 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Auch wenn sich Clint Eastwood in den letzten Jahren einen großen Namen als Regisseur gemacht hat, so gibt es nicht wenige, die ihn immer noch verdammt gerne vor der Kamera sehen würden. Leider sind diese Auftritte in letzter Zeit immer seltener geworden, doch ab und zu verschlägt es ihn dann doch noch vor die Kamera. Zuletzt geschehen ist dies 2008, als er sich im selbst gedrehten Film "Gran Torino" die Hauptrolle des Walt Kowalski gab.
Dieser muss im Film den Tod seiner Frau verkraften und lebt nun allein bei sich zuhause. Dabei muss er miterleben, wie immer wieder neue Nachbarn in seine Umgebung ziehen, unter anderem auch viele Chinesen, was dem alten Kriegsveteran so gar nicht schmeckt. Als dann auch noch einer von ihnen sein Auto stehlen will, möchte er endgültig nichts mehr mit ihnen zu tun haben, doch dann bemerkt er, dass dieser dies aus einem bestimmten Grund tat und versucht von nun an ihm zu helfen.
Die Geschichte von "Gran Torino" wurde in ähnlichen Varianten sicherlich schon mal verfilmt. Deshalb wäre es wohl falsch, inhaltlich Wunderdinge von dem Film zu erwarten. Der Schluss ist zugegebenermaßen nicht ganz so offensichtlich wie man es vielleicht erwartet, aber ansonsten ist es halt die typische Geschichte eines alten Mannes, der langsam eine Verbindung zu einem Jugendlichen aufnimmt, der sein Leben erfüllt.
Was den Film aber wirklich besonders macht, sind vielmehr seine Charaktere. Hier ist in erster Linie natürlich Clint Eastwood und seine Figur des Walt Kowalski zu nennen, denn diese belebt den ganzen Film. Er sorgt sowohl für einige heitere Momente, aber auch für viele eher traurige Momente und insbesondere sein Zusammenspiel mit dem jungen Thao ist hervorragend und belebt den Film ungemein. Das gleiche gilt im Übrigen auch für die Dialoge zwischen ihm und Thao's Schwester Sue, die ebenfalls sehr gelungen ausfallen. Allgemein sind die Figuren wunderbar herausgearbeitet, so dass man diese sofort in sein Herz schließt. Einzig die Geschichte rund um einen Priester könnte man in diesem Zusammenhang als etwas langweilig bezeichnen, aber wirklich stören tut es dann auch nicht.
Ebenfalls gelungen ist auch die Regie des Films. Eastwood versteht es einfach perfekt, Filme ohne großes Spektakel zu inszenieren und trotzdem emotional zu packen. Oftmals sieht man Eastwood nur rauchend auf der Veranda stehen und denkt sich trotzdem, dass dies ganz großes Kino ist. Den Actionpart hält Eastwood hingegen sehr gering und konzentriert sich dabei nur aufs nötigste. Die Musik von Kyle Eastwood und Michael Stevens hält sich dabei gekonnt im Hintergrund, unterstützt den Film aber trotzdem ziemlich gut.
"Gran Torino" ist inhaltlich sicherlich keine Neuerfindung des Kinos, überzeugt aber durch sehr viel Herz und wunderbare Charaktere, mit denen man jederzeit mitfühlen kann. Außerdem ist es die große Show des Clint Eastwood, der hier einmal mehr zeigt, dass er auch vor der Kamera immer noch eine verdammt gute Figur abgeben kann und regiemäßig zu den Topleuten Hollywoods gehört.

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