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Donnerstag, 5. April 2012

Filmkritik: Spartacus


Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons, Peter Ustinov
Drehbuch: Dalton Trumbo
Musik: Alex North
Laufzeit: 197 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahre 
Trailer: hier

Sandalenepen waren eines der beliebtesten Genres der 50-er Jahre und nahmen ihren Höhepunkt 1959 mit "Ben Hur", der 11 Oscars gewann. Aber auch andere Epen jener Zeit sind auch heute noch jedem Zuschauer ein Begriff. Dazu gehört selbstverständlich auch das Sklavendrama "Spartacus", welches Kirk Douglas in der Hauptrolle des berühmten Sklaven aufbot, der sich gegen das mächtige römische Imperium erhob.
Douglas übernahm in diesem Film jedoch nicht nur die Rolle des Hauptdarstellers, sondern war gleichzeitig auch noch als Produzent für den Film verantwortlich, was ihm auch viel Macht über die künstlerische Ausrichtung des Filmes brachte, sehr zum Leidwesen mancher Regisseure. So wurde Anthony Mann bereits nach wenigen Drehtagen gefeuert und durch den damals noch unbekannten Stanley Kubrick ersetzt, der künstlerisch aber ebenfalls nur wenig Einfluss auf den Film nehmen konnte und deshalb den Film später als nötiges Übel für seine Karriere ansah.
Dabei ist der Film durchaus gut gelungen. Die Story ist trotz der Laufzeit von 197 Minuten nie langweilig und hat sowohl seine heiteren, als auch traurigen Szenen. Auch schauspielerisch ist der Film durch die Bank weg mit erstklassigen Schauspielern besetzt. Neben Douglas sieht man hier unter anderem noch Laurence Olivier und Peter Ustinov, welcher hierfür seinen ersten Oscar gewann. Sie alle leisten großartige Arbeit, wenngleich Douglas mit seinen über 40 Jahren vielleicht schon etwas zu alt für die Hauptfigur gewesen sein mag.
Auch inszenatorisch ist der Film sehr gut gelungen, was angesichts des Mitwirkens von Kubrick aber auch wenig überraschend ist. Dabei merkt man dann allerdings auch deutlich an, dass es sich in diesem Fall nur um eine Auftragsarbeit von Kubrick handelte und der Film deutlich mehr nach Hollywoodmaßstäben produziert wurde als es sonst für Kubrick üblich war. Inhaltlich ist der Film ziemlich sanft und folgt den klassischen Merkmalen der damaligen Zeit. Auch musikalisch traut man sich hier relativ wenig und bringt einfach nur einen klassischen, wenn auch soliden Score, den man aber auch in vielen anderen Filmen hätte hören können. Am deutlichsten tritt Kubrick wohl dann hervor, wenn er nicht auf sonderlich reale Sets setzt, sondern die Sets gewollt künstlich hält um sie fast schon wie ein Gemälde aussehen zu lassen. Das ist durchaus nett gemacht. Dieses fehlende Erkennungsmerkmal eines Kubrick-Filme ist auch das, was an "Spartacus" am meisten stören könnte. Obwohl der Film viele wirklich gute Dinge vereint, so fehlt ihm etwas wirklich Einzigartiges um genauso stark in Erinnerung zu bleiben wie es beispielsweise "Ben Hur" macht. Alles ist top produziert, die Sets sehen durch die Bank weg toll aus, doch es hätte hier an der ein oder anderen Stelle durchaus noch Potential bestanden.
Trotzdem ist "Spartacus" ein höchst sehenswerter Film. Bei dem Ruf seines Regisseurs würde man sich natürlich etwas komplett anderes erhoffen als ein klassisches Historienepos, doch inhaltlich gibt es kaum Längen und schauspielerisch ist er ebenfalls höchst lobenswert, so dass der Film trotz seiner langen Laufzeit recht zügig voranschreitet und somit seinen Status als Klassiker durchaus rechtfertigt.

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