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Montag, 16. April 2012

Filmkritik: Blade Runner


Regie: Ridley Scott
Darsteller: Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young
Drehbuch: Hampton Fancher, David Webb Peoples
Musik: Vangelis
Laufzeit: 117 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Philip K. Dick zählt sicherlich zu den einflussreichsten Science-Fiction-Autoren aller Zeiten und seine Werke wurden auch öfter mal von Hollywood adaptiert. Die vermutlich beliebteste Verfilmung ist bis heute Ridley Scott's "Blade Runner", der 1982 eine visuelle Revolution darstellte.
Erzählt wird die Geschichte einer Polizeigruppe namens "Blade Runner", die dafür zuständig ist, menschliche Replikanten, die sich illegal auf der Erde aufhalten, aufzuspüren und zu töten. Dabei konzentriert man sich insbesondere auf den Polizisten Rick Deckhard, der sich eigentlich schon im Ruhestand befindet, jedoch reanimiert wird als eine Gruppe von Replikanten ein Raumschiff kaperten.
Es war sicherlich keine einfache Aufgabe für Regisseur Ridley Scott an seinen Welterfolg von 1979 "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" anzuknüpfen, doch übertrumpft er diesen bei weiten und ist auch deutlich besser gealtert als der doch öfter mal langatmige "Alien". Dabei ist auch "Blade Runner" kein reines Actionwerk, sondern kommt eher als klassischer Thriller daher, der ganz im Stile des Film Noir gehalten wird. Selbst die Geschichte entwickelt sich relativ langsam, doch bietet sie auch genug Anhaltspunkte, die den Zuschauer auch nach dem Kinobesuch noch beschäftigen werden. Es stellt verschiedene Fragen über das Leben an sich und auch das Machtstreben des Menschen, welches zentrale des Filmes sind.
Aber auch visuell schafft es Scott mit diesem Film erneut Maßstäbe zu setzen. Insbesondere die Eröffnungssequenz sorgt für absolutes Staunen und auch wenn der Film nicht viel Action bietet, so gibt es immerhin eine der genialsten Zukunftsvisionen aller Zeiten zu bestaunen. Gleichzeitig versteht es Scott aber auch perfekt die Vision der Geschichte anzupassen und somit auch atmosphärisch ein absolutes Brett abzuliefern, welche in dieser Form wohl einzigartig ist. Perfekt unterstützt wird dies auch noch von dem atmosphärischen Score von Vangelis, die mit gewöhnlichen Filmscoretraditionen bricht und dem Film seinen ganz eigenen Klang geben.
Bei den Schauspielern wird der Cast dann natürlich von Harrison Ford angeführt, der erneut eine tolle Leistung abliefert. Seine Gestik mag zwar minimal erscheinen, doch ist dies auch im Sinne der Figur, die er hier verkörpert. Die anderen Nebendarsteller sind dann ebenfalls gut gewählt und auch wenn deren Karrieren nie den Status eines Ford erreichten, so erreichten Leute wie Rutger Hauer oder Daryl Hannah immerhin einen gewissen Kultstatus, den sie insbesondere diesem Film hier verdanken.
"Blade Runner" ist jedenfalls ein großartiger Science-Fiction-Film, der zwar keine große Action bietet und auch inhaltlich eher gemächlich voranschreitet, dafür atmosphärisch aber unglaublich dicht ist, visuell ein absolutes Fest ist und den Zuschauer mit all seinen Themen über das Leben auch nach dem Kinobesuch noch beschäftigen wird.

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