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Donnerstag, 1. März 2012

Filmkritik: Taxi Driver


Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Robert De Niro, Albert Brooks, Jodie Foster
Drehbuch: Paul Schrader
Musik: Bernard Herrmann
Laufzeit: 113 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahre
Trailer: hier

Die 70-er waren der Beginn für viele große Filmkarrieren. Steven Spielberg brachte "Der weiße Hai" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" in die Kinos, George Lucas den ersten "Star Wars"-Film und Ridley Scott drehte "Alien". Auch für Martin Scorsese bedeuteten die 70-er den großen Durchbruch.
Sein wohl bekanntestes Werk aus dieser Zeit ist ohne Zweifel der Thriller "Taxi Driver", welcher die Geschichte eines Taxifahrers erzählt, der ein recht einsames Leben führt und meist nur damit beschäftigt ist, zwiespältige Persönlichkeiten durch die Gegend zu fahren. Doch schon bald versucht er sich dagegen zu wehren und greift dabei auch zu unkonventionellen Methoden um wieder Ordnung in eine Stadt zu bringen, die auch von Politikern im Stich gelassen wird.
"Taxi Driver" ist sicherlich kein Film, der mit einer unglaublich komplizierten Story von sich reden macht. Sie ist solide erzählt, aber man merkt trotz der Laufzeit von unter 2 Stunden, dass es hier die ein oder andere Länge gibt. Es sind viel mehr die Charaktere, die den Film zu etwas besonderen werden lassen. Der von Robert De Niro gespielte Travis Bickle gehört auch heute noch zu den großartigsten Filmfiguren aller Zeiten, der in dem Film eine unglaubliche Wandlung durchmacht und diese konsequent durchzieht.
Hinzu kommt, dass die Figuren sich komplett von üblichen Klischees abheben und dadurch eigen wirken. Es ist nicht nur Robert De Niro, der dem Film seinen Stempel aufdrückt, sondern auch Leute wie Jodie Foster, die hier in ihrer ersten Filmrolle zu sehen ist und grandios eine minderjährigee Prostituierte verkörpert.
Allgemein ist der große Vorteil von "Taxi Driver", dass er sich deutlich dreckiger anfühlt als es andere Gangsterepen der damaligen Zeit wie beispielsweise "Der Pate" tun. In "Taxi Driver" wirkt vieles total heruntergekommen und gibt dem Film dadurch einen ganz eigenen Stil. Selbst die Leute auf der guten Seite gehen durch die Hölle und es gibt somit keine Figur in dem Film, die den totalen Saubermann heraushängen lässt.
Perfekt untermalt wird das auch von der erstklassigen Regie Scorsese's, der sich bereits hier unglaublich stilsicher gibt und auch nicht vor wirklich hässlichen Szenen zurückschreckt und den Zuschauer damit in seinen Bann zieht. Perfekt abgerundet wird dies dann von dem erstklassigen Score von Bernard Herrmann, der hier zum letzten Mal an einem Film arbeitete und bereits vor der Fertigstellung dessen verstarb. Seine Musik untermauert die Atmosphäre des Films jedenfalls perfekt und unterstützt den Film dadurch ungemein.
"Taxi Driver" ist ohne Zweifel einer der stärksten Scorsese-Filme überhaupt. Inhaltlich ist der Film vielleicht überschaubar, doch die Charaktere entwickeln so viel Eigenleben, dass der Film trotzdem seinen ganz eigenen Stil besitzt, zumal Scorsese seinen Film auch deutlich dreckiger ansetzt als es sonst üblich ist und damit heute noch genauso begeistert wie damals.

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