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Montag, 12. März 2012

Filmkritik: The International


Regie: Tom Tykwer
Darsteller: Clive Owen, Naomi Watts, Armin Mueller-Stahl
Drehbuch: Eric Singer
Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek, Tom Tykwer
Laufzeit: 118 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahre
Trailer: hier

Es ist nicht einfach für fremdsprachige Regisseure in Hollywood Fuß zu fassen, was insbesondere dann der Fall ist, wenn die Budgets eines Films gigantisch sind. So erging es auch Oliver Hirschbiegl, dessen US-Debut "The Invasion" von den Produzenten komplett zerschnitten wurde. Tom Tykwer sollte es ihm 2 Jahre später nachmachen und drehte nach seinem Megaerfolg "Das Parfum" mit "The International" ebenfalls seine erste US-Produktion.
In dieser geht es um eine große Verschwörung von Banken, die insgeheim versuchen, Kriege zu finanzieren. Mittendrin befindet sich Interpol-Agent Louis Salinger, der eine Reihe von Mordfällen aufzudecken versucht und sich dabei auch gegen korrupte Leute wehren muss. Die Schnitzeljagd treibt ihn durch ganz Europa und unterstützt wird er dabei nur von der Staatsanwältin Eleanor Whitman.
Der große Vorteil von "The International" gegenüber manch anderem Hollywooddebut ist jener, dass Tykwer sich mit diesem Film nicht direkt nach Amerika begibt, sondern seinen Film immer noch europäisch hält und auch seine alte Crew beibehält. So müssen hier Clive Owen und Naomi Watts nicht durch amerikanische Städte jagen (was man schon tausendfach gesehen hat), sondern man bereist Städte wie Berlin, Mailand und Istanbul, was den Film abwechslungsreich macht und somit auch kurzweilig hält. Auch so merkt man dem Film durchaus Tykwers Stil an, der gewohnt sicher Verfolgungsjagden mit recht einfachen Mitteln spannend macht und den Film dadurch auch einen eigenen Stil verpasst, was insbesondere bei Thrillern von großer Bedeutung ist. Da passt es auch ganz gut, dass Tykwer auch wieder selbst die Musik übernommen hat und dabei wie gewohnt von Reinhold Heil und Johnny Klimek unterstützt wird. Der Score ist zwar zurückhaltend, passt aber auch zum Stil Tykwers.
Dies täuscht aber nicht darüber hinweg, dass man hier inhaltlich nicht allzu viel neues erwarten sollte. Die Einbindung von Banken ist vielleicht nicht ganz alltäglich, aber ansonsten ist es halt doch nur eine typische Schnitzeljagd durch verschiedene Städte. Das ist nicht zwangsläufig schlecht, aber halt doch irgendwo altbacken und wurde in den letzten Jahren auch schon mal besser präsentiert, wenn man an die Bourne-Filme denkt oder auch "Casino Royale".
Umso wichtiger ist es da, dass man mit Clive Owen und Naomi Watts zwei exellente Hauptdarsteller verpflichten konnte, die ihren Job gewohnt souverän erledigen. Aus deutscher Sicht ist es natürlich auch immer wieder schön, wenn man einen großartigen Schauspieler wie Armin Mueller-Stahl in einer großen Produktion erleben darf.
"The Interational" ist dahingehend ein durchaus gelungener Thriller, der inhaltlich vielleicht keine Bäume ausreißt, dafür aber nicht den Stil seines Regisseurs verschleiert und sich auch dank eines guten Cast von der Masse abhebt.

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