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Montag, 26. September 2011

Filmkritik: Hobo with a shotgun


Regie: Jason Eisener
Darsteller: Rutger Hauer
Drehbuch: John Davies
Musik: Adam Burke, Darius Holbert, Russ Howard III
Laufzeit: 86 Minuten
Trailer: hier

Als Quentin Tarantino und Robert Rodriguez 2007 ihr "Grindhouse"-Projekt realisierten, hätte wohl kaum einer damit gerechnet, dass ausgerechnet die Fake-Trailer, die zwischen den beiden Einzelfilmen "Death Proof" und "Planet Terror" gespielt wurden, eines der beliebtesten Features des Projektes sein würden. Denn obwohl diese eigentlich nur als 2-Minuten-Clips angekündigt wurden, schaffte es nach "Machete" mit "Hobo with a shotgun" jetzt schon der zweite Trailer zu einem Einzelfilm. Dieser wurde diesesmal jedoch nicht von Robert Rodriguez oder Quentin Tarantino überwacht, sondern allein von Jason Eisener inszeniert, der auch schon den Trailer gedreht hatte.
So ist es dann auch kein Wunder, dass die ganze Angelegenheit diesesmal etwas kleiner ausfällt. Auf Stars wie Robert De Niro, Steven Seagal oder Jessica Alba muss man verzichten und so hat man lediglich "Blade Runner"-Altstar Rutger Hauer als etwas bekannteren Star auf der Liste. Dem Film sollte dies jedoch keinen Abbruch tun, immerhin waren die "Grindhouse"-Filme eh nicht dafür bekannt, lauter bekannte Schauspieler zu vereinen.
Der Film erzählt die Geschichte eines Landstreichers, der eine Stadt erreicht in der Gewalt und Drogen das Leben regiert. Immer wieder werden Frauen vergewaltigt und Wiederständler auf offener Straße hingerichtet. Als dieser dann auch noch von der Polizei im Stich gelassen wird, muss dieser handeln, damit Frauen wieder sicher leben können. Dabei lernt er auch die Prostituierte Abby kennen, zu der er schon bald ein Vertrauensverhältnis aufbaut.
Die Story von "Hobo with a shotgun" wird sicherlich keinen vor dem Ofen vorlocken. Doch ist diese für einen "Grindhouse"-Film trotzdem genügend. Dafür setzt der Film deutlich mehr auf Coolness und das schafft er auch über weite Strecken. Bis ins Extreme wird dies dann jedoch nicht ausgereizt, was sogar etwas schade ist. Rutger Hauer ist für die Hauptrolle natürlich perfekt gecastet, doch kann man dies nicht von jedem Schauspieler behaupten. Insbesondere die Bösewichte übertreiben es mit ihrem Schauspiel öfter mal und wirken dadurch eher nervig als wirklich cool. Auch rückt Hobo in der zweiten Hälfte des Films etwas zu sehr in den Hintergrund und andere Figuren übernehmen dafür immer mehr den Film. Dies ist schade, denn eigentlich hätte man sich bei einem "Hobo with a shotgun" etwas mehr Action erwartet, in der ein Landstreicher mit einer Schrotflinte um sich herum schießt. Vielleicht ist diese Tatsache auch dem nicht ganz so hoch angelegten Budget geschuldet, doch schade ist es trotzdem.
Was dem Film jedoch wunderbar gelingt, ist die Verbeugung vor Actionfilmen aus den 80-ern. Insbesondere die "Mad Max"-Filme haben hierbei einen großen Einfluss und auch der synthetische Score passt wunderbar zum Film. Wunderbar abgeschlossen wird dies dann auch von der Schlusssequenz, die fast schon goldig ist.
Ob "Hobo with a shotgun" damit allerdings einen echten Kultstatus erreicht, bleibt trotzdem fragwürdig. Das Zielpublikum für den Film wird dafür wohl nicht groß genug sein und auch wenn der Film ganz gut das erfüllt, was er verspricht, so ist er doch nicht so extrem verrückt um wirklich als Klassiker durchzugehen. Für einen gemütlichen Männerabend ist es aber genau das Richtige.

Anmerkung: Die Kritik erfolgte anhand der UK-Blu-Ray, da ein Kino- oder DVD-Start in Deutschland noch nicht bekannt ist

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